Kosmische Gebärden in Leonardos Abendmahl

In seinem Abendmahl, dem vielleicht bedeutendsten Gemälde des Abendlandes, hat Leonardo ein Bildnis geschaffen, das so sehr zu überzeugen vermochte, dass es immer wieder kopiert wurde.

Worauf beruht diese Wirkung?

Zum einen hat Leonardo die Jünger nicht nur durch die Eroberung der Perspektive in den Raum gestellt - er hat sie gleichzeitig auch als voll verkörperte Erdenpersönlichkeiten dargestellt; sie also vom "Himmel" geholt und in die Erdenwirklichkeit gestellt. Jeder Mensch kann sich so in ihnen wiederfinden.

Doch leuchtet dabei auch wiederum ihr himmlisches Urbild in ihnen auf: in ihrer Zwölfheit repräsentieren sie den Kosmos, die zwölf Tierkreisbilder. Dies ist unter Astrologen bekannt, wenn es auch von Kunsthistorikern noch oft verleugnet wird.

So sind die zwölf Apostel zwar Erdenmenschen, zugleich aber doch wiederum Himmelsrepräsentanten. Sie zeigen dies in ihren Haltungen und Stellungen, die teilweise die Tierkreiszeichen nachbilden, teilweise aber auch deutlich mit den eurythmischen Tierkreisstellungen zusammenstimmen.

Doch hat ihnen Leonardo darüber hinaus auch noch die Gesetzmäßigkeiten der Planeten zugeordet. Sie zeigt sich in der Bewegung, die von ihnen ausgeführt wird.

Mit dieser neuen Entdeckung ergibt sich, dass Leonardo tatsächlich ein umfassendes "Kosmogramm" geschaffen hat, in dem der Christus als Sonne in der Mitte von Tierkreis und Planeten erscheint.

Ich biete dieses Thema als Vortrag mit Seminar an, wobei die eurythmischen Tierkreisstellungen und Planetenbewegungen aus dem Bild erarbeitet werden.


Martin-Ingbert Heigl

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